Es gibt wieder etwas Neues von «Darkhaus«! Nachdem im November 2013 der grossartige Erstling «My Only Shelter» erschienen ist, hat das Album am 27. März eine EP namens «Providence» zur Seite gestellt bekommen. Härter als auf dem Erstling geht es hier zur Sache, druckvolle Riffs bestimmen den Grundton. Während «My Only Shelter» im sonnigen Florida entstand und man dieser Scheibe den «Sommer» anmerkte, ist «Providence» zu grossen Teilen in Deutschland entstanden. Rauer, ursprünglicher, härter!

Album Review: Darkhaus – Providence

EPs sind ja immer so eine Sache. Findet man auf den einen nur wenige Titel oder gar Remixversionen, sind andere prall gefüllt und kommen in Albumlänge daher. Manchmal dienen sie als Appetizer für Kommendes, manchmal als Lückenfüller zwischen vergangenen und neuen Alben, vorallem veröffentlicht aus kommerziellen Gründen. Nichts davon trifft auf «Providence» zu! «Darkhaus» tourten in jüngster Vergangenheit zur Genüge durch zahlreiche Städte und Dörfer und trotz des Touralltags und -stresses fanden sie Zeit, neue Songs zu komponieren. Da die Band ihre Fans jedoch nicht erst auf genügend Material für ein Vollwerk warten lassen wollte, werden kurzerhand sechs Titel schon jetzt als EP präsentiert. Und obwohl der Rundling von «Darkhaus» vielleicht nicht unbedingt durch Quantität auffällt, so doch durch Qualität, die jener ihres Debüts «My Only Shelter» (hier gehts zum Review Herrschaften) in nichts nachsteht, dafür aber etwas rauer zur Sache geht. Die Songs von «Providence» bewegen sich in einer Schnittmenge aus New-Wave-Gothic-Elektrosound, groovigem Metal, Hardcore und Nu-Metal, also einer durchaus interessanten Mischung. Bereits das erste Lied macht diesen Eindruck von ihrer Musik mehr als deutlich und zeigt den Fans und potenziellen Neuankömmlingen, wo der Hammer hängt.

Darkhaus

Der Silberling enthält zwar nur vier neue Songs, dafür aber auch einen Live-Mitschnitt aus Köln und eine Akustik-Version. «Drive» live in Cologne überzeugt auch den Hörer zu Hause, wie mitreissend Darkhaus auf der Bühne sind. «Life Worth Living» in der akustischen Version hingegen wirkt etwas zu weich für Kennys ausdrucksstarken Gesang, die Rockversion gefällt mir persönlich besser. Die vier neuen Tracks haben es, wie schon die Songs auf «My Only Shelter» ordentlich in sich. Bei den ersten Tönen von «The Fire Within» fühlt man sich kurzzeitig, ob der harten Riffs, an Eisbrecher erinnert. Aber nein, da gibt es ja auch noch Pro-Pain: Gary Meskil hat sich beim neuesten Werk anscheinend ordentlich ausgetobt. Sobald aber Kennys unverwechselbare Stimme einsetzt, klingt es 100% nach Darkhaus! Mit faszinierender Leichtigkeit verleiht er den harten Riffs ein harmonisches Gewand, gibt dem Song Melodie und Tiefe. Die mehrstimmigen «Fire»-Rufe zwischendurch verleihen dem Lied noch eine Prise mehr Power. «Side Effect Of Love» ist die aktuelle Single, die gleich ähnlich druckvoll startet. Hier zeigt sich das meisterhafte Arrangement, welches der Truppe zu Eigen ist. In einem Moment noch druckvoll daherkommend, fühlt man sich im nächsten durch einen sehr geschickten Tempowechsel fast in eine Ballade versetzt. Das Video zum Stück wurde nachts in LA gedreht.

DARKHAUS - Side Effect Of Love (OFFICIAL VIDEO)
DARKHAUS - Side Effect Of Love (OFFICIAL VIDEO)

Der Namensgeber «Providence» beginnt mit einem kratzig eingesprochenen Intro und setzt sich nicht minder rockig fort. Hier zeigen die Jungs, dass sich harte Riffs und sanftere Klänge nicht ausschliessen, sondern gemeinsam eins werden können. Der Refrain beispielsweise ist vergleichsweise ruhig, aber deshalb nicht weniger kraftvoll. Nach ein paar Hördurchläufen kristallisiert sich dann aus dem coolen Refrain auch noch ein richtiger Ohrwurm heraus und live dürfte der Titel richtig einschlagen! Zu guter Letzt schliessen die vier neuen Songs mit der Ballade «Throwing Away» ab. Hier erinnert nichts mehr an harte Riffs. Zu gefühlvollen Klavier-Klängen und einer Akustik-Gitarre entfaltet sich Kennys Stimme noch einmal ganz anders. Nach dem Intro setzt sich der Song zwar recht poppig fort, aber der Darkhaus-Stempel ist unverkennbar. Eine einfühlsame Melodie die zum Träumen einlädt, sich in den Hörgängen windet und dort einen wunderbaren Nachhall hinterlässt.

Darkhaus

Die Live-Version von «Drive» weist deutlich mehr Druck und Biss auf als der Titel auf dem Album. Vor allem die richtig sägenden Gitarren geben dem Alternative-lastigen Titel den richtigen Pep. Der Song wurde bei einem Live-Konzert in Köln mitgeschnitten und gibt einen kleinen Einblick in die Live-Qualitäten der Formation. Wo andere Sänger oftmals live nicht zu überzeugen wissen, zeigt sich bei Kenny die Stimmigkeit bis in die kleinsten Facetten. Jeder Musiker zeigt hier, dass er Profi ist und sein Instrument beherrscht. Zu guter letzt kommt man in den Genuss der ursprünglichen Version von «Life Worth Living», dem Opener des Debütalbums, die vom Gesang von Kenny Hanlon lebt. Die Entwicklung von der soften Ballade zum rockigen Song des Albums ist hier sehr schön nachvollziehbar. Hier kann man bestens hören, dass die Jungs einen Rohdiamanten zu einem wunderbaren Stück Musik wachsen lassen können, ohne den ursprünglichen Spirit zu zerstören.

Darkhaus

Die Entscheidung mit den auf der Tour geschriebenen neuen Titeln in Form der EP «Providence» gleich an die Öffentlichkeit zu gehen, anstatt sie für das nächste Album aufzuheben, geht voll auf. Man kann die Energie und Spirit der Tour auf der die Stücke entstanden sind aus den Songs richtig heraushören und auch die etwas kernigere Produktion tut sein Übriges dazu, den Titeln einen prägnanten Stempel aufzudrücken. Die deutschen Wetterverhältnisse haben hier anscheinend, neben dem Tour(er)leben ihren Niederschlag gefunden. «Darkhaus» zeigen mit diesem Album, dass EPs auch heute noch durchaus ihre Berechtigung haben. Mit «My Only Shelter» legten sie 2013 die Newcomer-Messlatte schon ordentlich weit nach oben und mit «Providence» legen sie noch mal ordentlich nach. Die Mühe und die Leidenschaft hört man in jedem einzelnen Song und das macht diese Truppe unglaublich symphatisch und hörenswert! Darkhaus bleibt eine aussergewöhnliche Konstellation. Dieses interkontinentale Konglomerat um Songwriter Rupert Keplinger, der u.a. mit Eisbrecher, Peter Maffay, Laith Al Deen immer wieder ganz vorne in den Charts landet, wird durch Gary Meskil – dem NYHC-Urgestein von Pro-Pain und durch die charismatische Stimme des Schotten Ken Hanlon sowie Marshall Stephens (ebenfalls Pro-Pain) und Paul Keller komplettiert. Da darf man auf das zweite Album mehr als gespannt sein, zumal gerüchtweise zu vernehmen ist, dass es wieder in Florida entstehen könnte. Bis dahin kann man sich die Zeit kurzweilig mit «Providence» vertreiben. Die EP ist mit ihren sechs Songs zwar viel zu schnell am Ende, die gelungenen Tracks laden aber zum umgehenden Wiederhören ein und bleiben lange interessant. «Darkhaus» ist eine Band, die sich jedes Mal aufs Neue lohnt.

Das Album könnt ihr in unserem Shop kaufen.

Darkhaus Logo

Tracklist:

  1. The Fire Within
  2. Side Effect Of Love
  3. Providence
  4. Throwing Away
  5. Drive (Live In Cologne)
  6. Life Worth Living (Acoustic Version)

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