Im vergangenen Jahr konnte «Larceny» aus Süddeutschland ihr zehnjähriges Jubiläum feiern, aber aus den verschiedensten Gründen, u.a. auch Besetzungswechsel, wurden bislang erst zwei Alben veröffentlicht. Nun heisst es Ring frei für Runde drei. Genau zwei Jahre nach dem Album «My Fall» stellen «Larceny» einen Nachfolger vor. Da durch das Frontfrau Anna Rantou die Band verliess, erinnert der Sound nicht mehr so sehr an «Lacuna Coil» und Cristina Scabbia, ist dadurch mehr Melodic Death Metal und in Sachen Härte ist der Pegel auch deutlich gestiegen. «Into Darkness» auf Melodic Death Metal zu beschränken, wäre aber auch falsch, denn immer wieder versuchen sich die fünf Musiker an anderen Subgenres und präsentieren ihre Songs äusserst kontrastreich. Ausflüge in den Thrash gibt es genauso wie das gezielte Weglassen des Präfixes «Melodic», wenn es um Death geht. Diesmal gibt es von den Baden-Württembergern voll eine auf die Zwölf.

Into Darkness - Larceny

Die Aufmachung des Albums als auch die ersten beiden Tracks lassen vermuten, dass «Larceny» mit «Into Darkness» ein so richtig düsteres Werk abliefern wollen. Für das dritte Album wurden aber auch vier Songs der vorherigen Alben noch einmal aufgenommen und allein schon anhand dieser Songs kann man deutlich die Weiterentwicklung erkennen, die «Larceny» mittlerweile durchschritten haben. Schon dass nur mit Keyboard gespielte Intro klingt nach dem Aufbruch zu einem Marsch in die Dunkelheit. Mit «Detour To Hell» gibt es direktes und heftiges Thrash-/Metalriffing und in «Afterlife» hört man die Black-Metal-Einflüsse. Die meisten Melodic Death Metal-Bands, die ich kenne, arbeiten mit Growls und eventuell noch Clean Voice, aber Oliver Gaupp haut uns hier eher Screams und Shouts um die Ohren, was aber hervorragend funktioniert. Beim folgenden Titelstück «Into Darkness» darf auch Conny Ott mit einem schönen Solo beweisen, dass ein Keyboard sehr wohl auch zu dieser Richtung passt.

Larceny

Ist man so weit gekommen, lockt einem die Hymne «No Surrender» in den Wohnzimmer-Moshpit. Anschliessend wird das Tempo in «Limbus» etwas gedrosselt und man kriegt für einmal einen deutschsprachigen Song zu hören. «Hold The Last Light» ist dann wieder in Highspeed gehalten, mit immer wieder eingestreuten sehr ruhigen Parts, in der man Luft holen und die Nackenwirbel wieder einrenken kann. Warum man in der letzten Minute allerdings die Melodie nur von den Gitarren weiterführt, erschliesst sich mir leider nicht ganz. «I Will Rise» stammt vom ersten Album «Larceny», hier gibt es noch mal (oder wieder mal) Melodic Death Metal mit einer ordentlichen Prise Thrash Metal zu hören. Sehr gelungen finde ich «Gunpowder Night», das, wie auch die beiden letzten Songs, vom Album «My Fall» stammt. Noch relativ verhalten mit Klavier beginnend, verpasst das Schlagzeug diesem Track einen richtiggehend galoppierenden Rhythmus. «My Fall» selbst wildert dann wieder im Highspeed und «End Of Lies» könnte man fast mit «Hold The Last Light» vergleichen. Auch hier feines Black Metal-Geschreddere mit ruhigen Parts.

Larceny - Into Darkness [Melodic Death Metal]
Larceny - Into Darkness [Melodic Death Metal]

Generell wirkt «Into Darkness» angenehm modern und sauber produziert. Die Band macht auf diesem Album ihren Job gut und die Baden-Württemberger wagen damit auch gleich eine neue musikalische Ausrichtung. Die sehr harsche Vocalfraktion und der melodiöse Sound geht voll ins Ohr und das geht teilweise, eben durch die vielen dunklen Soundfragment tief unter die Haut. Hier und da blitzt der Sänger wie ein auflauerndes Biest hervor und das hat einfach etwas für sich. Im Grossen und Ganzen zeigen uns die Herrschaften eine Mischung, welche einfach gut ins Gehör geht und nicht einfach lieblos im Fährwasser des Melodic Death Metal mitschwimmt. Viele eigene Innovationen wurden ins Rennen geschickt und das Ausmass der Melange ist wirklich gut gelungen. Seit ihrem Debütwerk aus dem Jahr 2010 hat sich die Combo wahrlich gesteigert und es ist ihnen gelungen, ihre Roots beizubehalten, obwohl man etliches umschichten musste. Somit ist «Into Darkness» nicht nur gereifter, nein auch die vollzogene Hinzunahme von härteren Parts steht der Truppe sehr gut zu Gesicht. Besonders schön als melodische Untermalung finde ich die Hinzugabe von kleineren, epischen Soundarrangements. Über die Hülle und Fülle im Melodic Death Metal lässt sich bekanntlich streiten, «Larceny» vermögen hier aber sehr gut mitzumischen und bieten viele frische, schlagende Argumente und klingt nicht wie der x-te Klon irgendeiner grossen Band. Hörenswert!

Das Album könnt ihr in unserem Shop kaufen.

Tracklist:

  1. Intro
  2. Detour To Hell
  3. Afterlife
  4. Into Darkness
  5. No Surrender
  6. Limbus
  7. Hold The Last Light
  8. I Will Rise
  9. Gunpowder Night
  10. My Fall
  11. End Of Lies

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