Mitte Dezember herrschen schon langsam die Temperaturen, bei denen man einen «Eisbrecher» benötigt und so war der «Eisbrecher» aus dem fernen Bayern beim Basler Z7 vor Anker gegangen, denn die Herren befanden sich gerade auf grosser Jubiläumstour. Zehn Jahre ist es inzwischen her, dass sich Alexander «Alexx» Wesselsky und Jochen «Noel Pix» Seibert von «Megaherz» trennten und «Eisbrecher» ins Leben riefen. «Megaherz» gibt es auch heute noch, doch während sich die ehemaligen Mitstreiter mit ihrem Album «Götterdämmerung» mit einem respektablen Platz 19 begnügen mussten, konnten «Eisbrecher» mit ihrer fast zeitgleich erschienenen fünften Studioplatte «Die Hölle muss warten» den dritte Chartposition sichern. An diesem Freitagabend, den 13. Dezember, hatten jede Menge Fans den Weg ins Z7 gefunden, um zusammen mit der Band und dem Support «A Life Divided» die Geburtstagsfeier steigen zu lassen und beide Bands heizten dem gut gefüllten Z7 so richtig ordentlich ein.

Eisbrecher 10 Jahre Jubiläums Tour

Angeblich standen fast zwei Stunden vor Konzertbeginn sich Hardcore-Fans in Pratteln bei eisigen Minustemperaturen die gefrorenen Beine in den Bauch, was bei mir nur bemitleidendes Kopfschütteln auslöst, da es sich hier um keine Teenie-Band handelt und wenn man es sich schon selbst aussucht, so früh dort zu sein, sollte man anschliessend nicht noch über die Kälte jammern, sondern den Eisbrecher seines Amtes walten lassen. So kam es, dass schon bei den Special Guests das Z7 gut gefüllt war. Die Münchner «A Life Divided» überzeugten mit eingängigem Rock, welchen sie zu vielen Teilen mit elektronischen Elementen ausschmückten. Jürgen Plangger und seine Bandkollegen verstanden es, die Konzertbesucher, die ungeduldig auf die Headliner warteten, in ihren Bann zu ziehen und konnten sicherlich an diesem Abend einige neue Fans hinzugewinnen.

Eisbrecher 10 Jahre Jubiläums Tour 2013 Z7

«A Life Divided» bewiesem direkt nach einem langen Intro mit «The Lost» vom diesjährigen Longplayer «The Great Escaape» in bester Feierlaune zu sein. So wurde auch «It Ain’t No Good» kräftig mitgeklatscht und mit «Words» folgte ein knackiger Shouter vom 2011er Longplayer «Passenger», bevor das melodische «Feel» poppige Versatzstücke im Rock-Gewand servierte. «Hey You» schickte unter Lichtgewittern einen Gitarrenorkan nebst Trommeltornado über die Bühne, ehe selbige für das VNV-NATION-Cover «Perpetual» in blaues Licht getaucht wurde. «A Life Divided» liessen es düster-metallisch krachen und man musste schon genau hinhören, um den Ursprungssong zu erkennen, wobei die Jungs ihre Sache wahrlich nicht schlecht gemacht haben. Immerhin gibt es auch diese Formation bereits seit zehn Jahren und Kollege Plangger, der seit 2006 auch bei «Eisbrecher» die Gitarre zupft, wusste durchaus, wie er sein Publikum zu «The Last Dance» bewegen konnte.

Eisbrecher, Amok, live im Z 7 Pratteln, am 13.12.13
Eisbrecher, Amok, live im Z 7 Pratteln, am 13.12.13

Es gab NDH-Standards für den Dancefloor, um schliesslich mit dem abwechslungsreichen «Heart On Fire» die Textsicherheit der Zuschauerschaft abzufragen. Hier tummelten sich ganz offensichtlich jede Menge Wiederholungstäter und so wunderte es nicht, dass es nach einer guten halben Stunde reichlich verdienten Applaus zu hören gab. Meiner Meinung nach ist der Sound der Band absolute Spitzenklasse, die Stimme von Jürgen Plangger ist aber nicht mein Fall. Nicht das diese schlecht wäre, ganz und gar nicht, mir persönlich ist sie einfach etwas zu hell, so dass sie aus meiner Sicht den Sound der Band eher stört, als ergänzt. Aber zum Glück sind die Geschmäcker verschieden. «A Life Divided» ist ein grossartige Live Band, da gibt es nix zu meckern, mein Fall ist es jedoch nicht, aber den Jürgen sollte man nach einer kleinen Verschnaufpause ja noch einmal zu sehen und zu hören bekommen. «A Life Divided» legte von der ersten Minute an los, als wären sie der Headliner und der abschliessende Applaus war auf jeden Fall eines Headliners würdig.

Eisbrecher 10 Jahre Jubiläums Tour 2013 Z7

Begleitet von 70er-Jahre Disko ging es in die Pause, ehe die Titelmelodie des A-Teams den Spannungsbogen wieder ansteigen liess. Die zwei an den beiden Bühnenrändern positionierten Fäuste in Übergrösse leuchteten in einem tiefen Rot auf und eine Computerstimme begrüsste das zahlreiche Publikum. Endlich fanden auch die Hauptakteure auf die Bühne und die Herren boten ein zweistündiges Auf und Ab an alten und neuen Songs, dass es nur so krachte. So ging die Party mit «Kein Mitleid» los und man setzte im folgenden Set auf Highlights der letzten Dekade und es ging somit mit «Willkommen im Nichts», «Adrenalin» und «Antikörper» weiter. Vor mit dem hymnischen «Augen unter Null» wurde die Bühne in rotes Licht getränkt und da wurde erstmals aktuellere Kost geboten. Anschliessend konnte «Amok» abermals durch seine Choreo mit den schon fast altgedienten Fässern ein optisches Highlight setzen und auch «Eiszeit», bei dem dann doch noch die Polarausrüstung zum Einsatz kam, wirkte vertraut. Das sich anschliessende «Leider» rockt immer noch, mindestens genauso euphorisch mitgeklatscht wurde bei «Prototyp». Die Spielfreude war jedem auf der Bühne anzumerken und die Zuschauer und Band steigerten sich von Song zu Song.

Eisbrecher Jubiläumstour - Verrückt (Live 2013)
Eisbrecher Jubiläumstour - Verrückt (Live 2013)

Die Setlist war im Vergleich zur «Die Hölle muss warten» Tour um- und ausgebaut worden und gespickt mit redegewandten Anmoderationen von Alexx, der sein Publikum mittlerweile völlig in der Hand hatte, ging es weiter mit «Engel». Die grossartige, selbstbetitelte Bandhymne, die in einer 2013er Version auf der «10 Jahre Eisbrecher» Single zu finden ist und bei der Alexx nunmehr zu Kapitänsmütze und Eispickeln griff, leitete nachfolgend den nächsten Klassiker-Abschnitt ein: Dieser wurde unter anderem ergänzt durch «Schwarze Witwe», zu der ein wenig Hochprozentiges gereicht wurde. Weiter gings mit «Vergissmeinnicht», «Herzdieb» und «This is deutsch» beendete fulminant als deutschrockendes Musikantenstadl mit Rauchsäulen den regulären Teil der Show, der nach nur kurzer Unterbrechung in «Heilig» jedoch seine verdiente Fortsetzung fand. «Verrückt» endete mit tosendem Applaus und war an dieser Stelle natürlich nur noch zu toppen vom «Miststück». Doch die Herren liessen sich nicht lumpen und kamen nach einer weiteren Pause noch einmal mit «Ein Leben lang unsterblich» zurück. Dann war aber endgültig Schluss, auch wenn ein, zwei Stücke wie zum Beispiel «Kann denn Liebe Sünde sein» nach meinem Geschmack noch gegangen wären. Aber dann halt wieder beim nächsten Mal.

Eisbrecher 10 Jahre Jubiläums Tour 2013 Z7

Viele glückliche Gesichter und ein sichtlich geschaffter Sänger bedankten sich gegenseitig beieinander und machten sich jeweils auf ihren Heimweg. Alexx und Noel Pix haben mit ihren Musikern eine routinierte Band beisammen und lieferten eine gelungene Show, die vor allem durch ihre abwechslungsreiche Setlist überzeugte, für eine volle Halle sorgte und mächtig Laune machte. Eine klasse Bühnenshow und auf «Eisbrecher» darf man sich immer freuen, die Jungs haben es einfach drauf! Die Mannen geben Vollgas und das Publikum frisst Sänger Alexx vom ersten Ton an aus der Hand. Der Mann ist eine Rampensau, der man jedes einzelne Klischee fast schon abkauft. Natürlich hat er neben seinem coolen Acting auch eine grosse Portion Humor und ist schlicht und einfach der geborene Entertainer. Eisbrecher rockten die Bühne vom Feinsten. Requisiten wurden zu fast jedem Song auf die Bühne getragen und Alex war eloquent wie gewohnt. Ein grossartiger Abend und eine absolut würdige Reise durch 10 Jahre «Eisbrecher», die immer noch eine Schippe drauflegten und nicht zur Ruhe kamen. Wir hoffen und freuen uns, dass es genau so weitergeht, denn 2014 dürfen die Fans auf ein neues Album hoffen, das an die Erfolge der vergangenen Jahre anknüpfen soll. In diesem Sinne: Auf die nächsten 10!

Eisbrecher Jubiläumstour - Miststück (Live 2013)
Eisbrecher Jubiläumstour - Miststück (Live 2013)

Setlist Eisbrecher 10 Jahre Jubiläums Tour

  1. Kein Mitleid
  2. Willkommen im Nichts
  3. Antikörper
  4. Adrenalin
  5. Augen unter Null
  6. Amok
  7. Eiszeit
  8. Leider
  9. Prototyp
  10. Die Engel
  11. Eisbrecher
  12. Schwarze Witwe
  13. Vergissmeinnicht
  14. Herzdieb
  15. This is deutsch
  16. Heilig
  17. Verrückt
  18. Miststück
  19. Ein Leben lang unsterblich

Nachfolgend für euch noch der Trailer zur Eisbrecher 10 Jahre Jubiläums Tour 2013:

Eisbrecher 10 Jahres Tour 2013 - Trailer
Eisbrecher 10 Jahres Tour 2013 - Trailer

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