Wenn man Escort-Service googlet, werden mehr als 2,5 Millionen Ergebnisse angezeigt. Darunter auch die Seite “Girls of Paradise“, wo sich lasziv aussehende, halbnackte Frauen räkeln und ihre Dienste anbieten. Auf den ersten Blick eine Plattform wie viele andere auch. Die Besucher sind nur einen Klick von dem angeblichen “Paradise” der Online-Frauenwelt entfernt. Das glauben sie jedenfalls.
Denn sobald sich der Webseiten-Besucher für eine Frau entscheidet und den Kontakt aufnehmen möchte, bekommt er die grausame Wahrheit zu Gesicht: Unmittelbar nach Kontaktaufnahme werden die erschreckenden Schicksale der Escort-Damen bekannt gegeben. Es sind Blutergüsse, Entstellungen und Verzweiflung der weiblichen Opfer zu sehen, die zumeist verschleppt, vergewaltigt und bereits im jungen Alter zur Prostitution gezwungen und zuletzt von Freiern ermordet wurden.
Hinter “Girls of Paradise” steckt eine Schockkampagne der französischen Menschenrechtsorganisation “Le Mouvement du Nid” und der Agentur McCann Paris. Die preisgekrönte Kampange wollte den misshandelten Opfern eine Stimme geben und so Freiern den abschreckenden Prostitutionsalltag bewusst machen. “Der Sinn dieser Kampagne besteht darin, die Wahrheit hinter diesem System aufzudecken, zu zeigen dass das Prostitutionsumfeld gewalttätig ist und Kunden Mitschuldige und manchmal sogar direkt für diese Gewalt zu verantworten sind”, sagt Riccardo Fregoso, McCann Paris, Executive Creative Director gegenüber der W&V. Mit dieser berührenden Sensibilisierungskampagne wird ein schweres Thema ins Rollen gebracht, welches in Vergangenheit häufig totgeschwiegen wurde. Die Organisation möchte so die Öffentlichkeit wachrütteln und ein Zeichen setzen.