Für all diejnigen unter euch, welche die alten «The Haunted» mochten und Songs wie «99» nachtrauern haben wir mit «Fateful Finality» genau das Richtige! Das neue Album «Battery» klingt so, wie eingangs genannte Band heute klingen könnte. Eingängige und aggressive Thrash-Metal-Eskapaden, stimmige Refrains, viel Melodie und Abwechslung. «Battery» ist ein grundsolides und rundes Thrash-Metal-Album geworden, das fast alles erfüllt, was man sich von einem solchen Werk erhoffen kann.
Drei Jahre nach ihrem ordentlichen Debütalbum «King Of Torture» präsentieren uns Fateful Finality eine einwandfreie Auslese von elf Prachtstücken aus der von Machine Head bis Testament vorgeglühten Scharfschmiede. Die Gitarristen teilen sich den Gesang, so dass dieser schön abwechslungsreich daher kommt. Das Energielevel befindet sich ständig am Anschlag und das musikalische Können ist über jeden Zweifel erhaben. Mit ihrem zweiten Album «Battery» belegen die süddeutschen Thrash-Metaller eindrucksvoll, dass ihnen zu Recht der Ruf als eine der hoffnungsvollsten neuen deutschen Metal-Formationen vorauseilt. Als Gewinner des Wacken Metal Battle Germany 2012 haben die vier Bandmitglieder die Gunst der Stunde also genutzt und zeigen sich weiter gereift. Die elf Songs der neuen Scheibe sind nicht nur um einiges härter und kompromissloser ausgefallen, sondern gleichzeitig auch vielseitiger und tiefgründiger. Diese erstaunliche Weiterentwicklung kommt allerdings nicht von ungefähr. Bereits seit der Kindergartenzeit eng miteinander befreundet haben Simon Schwarzer (Gitarre, Gesang) Patrick Prochiner (Gitarre, Gesang) und Philipp Mürder (Bass) die Band zusammen mit Schlagzeuger Mischa Wittek 2007 gegründet und ziehen seither mit unvermindert grosser Energie am gleichen Strang.
Von Beginn an eine der auffallendsten Stärken der Gruppe sind die unterschiedlichen Gesangsstile: Simon Schwarzer übernimmt den derben Gesang, während Patrick Prochiner für die cleanen Vocals steht und damit für einen raffinierten Gegenpol sorgt. Von dieser bewusst gewählten Reibung leben bei Fateful Finality viele der Songs, die künstlerisch wohl am ehesten als souveräne Mischung aus den Klangwelten von Bands wie Machine Head, Exodus, Lamb Of God, Testament oder auch Trivium bezeichnet werden können. Riff-lastiger, ungemein druckvoller Thrash Metal, der mit Songs wie «Dirt In The Closet» oder «Under Pressure» mal temporeich oder mal groovend wie in «Remain In Mind» daherkommt. Doch Fateful Finality hat mit «Unchained» auch einen überraschend modern klingenden Nu Metal-Track am Start und auch textlich vermögen die Musiker zu überzeugen. So wird in «Facades» die Heuchelei erbarmungsloser Kriegsszenarien angeklagt, wenn unter dem Banner weisser Fahnen anscheinend sogar mit weltweiter Legitimation getötet wird. In «Never There» stellt sich die Band die Frage, ob man lebt um zu arbeiten oder arbeitet um zu leben. Passend dazu auch das Cover-Artwork zu «Battery», das offensichtlich die Frage aufwirft, wann die menschliche Batterie wohl endgültig ausgelaugt ist.
Was mir fehlt, ist das gewisse Etwas, dass die Band aus der grossen Masse an guten Bands herausragen lässt, aber da ist meines Erachtens noch Luft nach oben. Die stilistische Ausrichtung ihrer Musik ist unmissverständlich, die grosse Eigenständigkeit und die kompositorische Cleverness sind allerdings für eine noch dermassen junge Band erstaunlich. Man zitiert den Bay Area Thrash, ist aber eigentlich viel näher an Bands wie Machine Head, Lamb Of God, Trivium oder eben The Haunted. Was mir auf «Battery» fehlt, sind die richtigen Highlights. Wäre ein Knüller auf dem Album vertreten, wären sicher noch paar Punkte mehr drin gewesen. Doch ich denke, wir werden in Zukunft sicherlich noch einiges von dieser vielversprechenden jungen Thrash Metal-Band zu hören bekommen. Fateful Finality haben zweifelsfrei die Energie und die musikalische Qualität, sich auch international zu etablieren. Einen Originalitätspreis wird man hier nicht gewinnen, dafür sind die Zutaten alle zu bekannt, was allerdings nicht schlimm ist, weil der Mix sehr gut passt. Für alle, die Thrash mögen, gilt auf jeden Fall, reinhören ist hier angesagt.
Das Album könnt ihr in unserem Shop kaufen.
Tracklist
- Possession
- Get Things Straight
- Dirt In the Closet
- Never There
- Facades
- Misfit
- Rite
- Unchained
- Under Pressure
- Suck Me Dry
- Remain In Mind
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